Visuelle Wahrnehmung (2011) Jörg Sczepek
Das wahrgenommene Bild unserer Umwelt ist für uns die Realität. – Wie könnte die Welt schließlich anders sein, als sie sich in unseren ach so objektiven Köpfen darstellt? Aber wenn das stimmt, warum wird ein beliebiger Gegenstand nicht kleiner, wenn wir ihn aus zunehmender Entfernung betrachten? Wieso verändert sich unsere Wahrnehmung einer Oberflächenfarbe nicht unter dem neutralen Sonnenlicht am Mittag und dem rotüberschüssigen am Abend? Warum nehmen wir eine in die Tiefe des Raums gestaffelte Welt wahr, obwohl ihr Bild auf der Netzhaut nur zweidimensional ist? Drei Fragen sind genug, um unsere visuelle Sicherheit zu erschüttern. Ihnen und vielen anderen spürt dies Buch nach und vermittelt einen plastischen Eindruck davon, wie unser visuelles System aus dem mehrdeutigen Reizmuster der Netzhaut eine konsistente Welt erschafft. Am Ende steht die Erkenntniss, daß Sehen Informationsverarbeitung und Konstruktion ist und nicht bloß passive Abbildung. – Unsere visuelle Welt ist nur eine Wirklichkeit unter vielen möglichen, aber niemals die Realität! Books on Demand.
- Personen / Themen: Rationalismus vs. Empirismus