Gerechtigkeitssinn und Empörung: Die „Marburger Schule“ des Neukantianismus (2016) Ulrich Sieg
Um 1900 lockte die Philosophie Studenten aus ganz Europa nach Marburg. Hermann Cohen, das Haupt der Marburger Schule, war für seine Denkstärke berühmt, sein Kollege und Freund Paul Natorp galt als begnadeter Vermittler schwieriger philosophischer Inhalte. Beide besaßen einen unbestechlichen Gerechtigkeitssinn, der sie immer wieder in politische Konflikte führte, ihnen aber auch hohe gesellschaftliche Anerkennung eintrug. Mit der Katastrophe des Ersten Weltkriegs wurden die Ideen des Marburger Neukantianismus gleichsam über Nacht zur verlorenen Sache – und fehlen uns bis heute. Grund genug, an eine philosophische Schule zu erinnern, die selbst am Ort ihrer einstigen Wirksamkeit nur noch wenigen bekannt ist. Verlag Blaues Schloss Marburg.
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