„Kontinuität oder Bruch?“
„Kontinuität oder Bruch?“
Zur Post-Neukantianischen Transzendentalphilosophie und Systematik nach 1945.
Prof. Dr. Alexander Schnell, Michael Boch, Dr. Robert König
Call for Presentations
programm-apig-eröffnungstagung_offiziell.pdf
Die Tagung kann nach Anmeldung auch mittels Zoom mitverfolgt werden:
https://itp-buw.de/2021/11/29/archivbibliothek-post-neukantianismus-und-kritischer-idealismus-der-gegenwart-apig/
E-Mail Adressen für Einreichungen: michael.boch@uni wuppertal.de
Deadline: 01.08.2022
Call-Bezeichnung: Call for Presentations
Ort: BUW Wuppertal
Datum: 15.02.2023 Uhrzeit: 10:00 Uhr Ende: 17.02.2023 20:00
Die Selbstauflösung des Neukantianismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und seine Bedeutungslosigkeit als verknöcherte Schulphilosophie gehörte lange zum Standartrepertoire der Philosophiegeschichtsschreibung. Ähnliches galt somit für eine systematische Transzendentalphilosophie, deren Relevanz spätestens nach 1945 im Zuge der linguistischen, hermeneutischen, analytischen, strukturalistischen und poststruktualistischen Wenden erlosch. Ganz so endgültig präsentiert sich jedoch die „Selbstauflösung" des Neukantianismus nicht. Auch nach 1945 fand insbesondere im deutschsprachigen Raum eine Auseinandersetzung mit systematischer Transzendentalphilosophie in der Tradition des Neukantianismus statt. Eine historiographisch oder philosophisch zufriedenstellende Er fassung für diese Phase fehlt allerdings bis heute. Benennungen wie „Nachgeschichte des klassischen Neukantianismus“ oder Bezeichnungen dieser Denker:innen als Neoneokantianer:innen wurden von der Forschung verworfen. Das philosophiegeschichtliche Problem blieb jedoch bestehen. Wie kann man das historische Faktum beschreiben, dass der Neukantianismus einerseits scheinbar in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist und andererseits Philosoph:innen an ihn anknüpfend, im Sinne einer systematischen Transzendentalphilosophie philosophieren?
Hierbei reihen sich die Post Neukantianer:innen in die Tradition des Neukantianismus ein, der ab Mitte des 19. Jahrhunderts und am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Aktualisierung der kantischen Transzendentalphilosophie unter dem Eindruck der aufstrebenden Natur und Geisteswissenschaften
vollzogen hat. Post Neukantianer:innen schließen dahingehend an den Neukantianismus an, dass zentrale Philosopheme übernommen werden, allerdings mit den Ergebnissen der Phänomenologie, des Deutschen Idealismus, der analytischen Philosophie und verschiedener anderer Strömungen in einen produktiven Dialog gebracht werden. Einschlägige Autor:innen des Post Neukantianismus sind unter anderem Claudia Bickmann, Wolfgang Cramer, Werner Flach, Ingeborg Heidemann, Erich Heintel, Harald Holz, Hans Dieter Klein, Hermann Krings, Peter Rohs, Wolfgang Marx, Hans Wagner und Kurt Walter Zeidler.
Im Zuge der Eröffnungstagung Archivbibliothek „Post Neukantianismus und kritischer Idealismus der Gegenwart“ (APIG) am ITP Wuppertal, wird ein Tag für Vorträge von Nachwuchsforscher:innen (Prä- und Post-Docs) reserviert sein. Dabei können die Beiträge das ganze Feld der systematischen
Transzendentalphilosophie nach 1945 abdecken. Diese können entwede reinen histeographischen oder auch systematischen Charakter haben. Der Austausch und die Synthese von Transzendentalphilosophie mit anderen Schulen der Philosophie wie der analytische Philosophie, der Phänomenologie oder der interkulturellen Philosophie etc., sollte bei der Themenwahl mitberücksichtigt werden. Die Vorträge dürfen eine Länge von 30 Minuten nicht überschreiten (Pro Slot: 30 min Vortrag + 10 Minuten Diskussion + 5 Minuten Pause). Bewerbungen in Form eines einseitigen Abstracts können bis zum 01. 08. 2022 an
Die APIG fördert die Erhöhung des Anteils von Forscherinnen in der Transzendentalphilosophie, sodass Einsendungen von weiblichen Forscherinnen bei gleicher Eignung bevorzugt werden.